Mittwoch 3.4.2024 Outjo nach Weavers Rock

Letzte Nacht hat es in Outjo gewittert auf Teufel komm raus. Dazu ein kräftiger Sturzregen und Sturm. Der Bobo hat gewackelt wie ein Schiff im Hafen. 


Dazu kamen tausende von Insekten, vom Körper her sahen sie aus, wie kleine Bienen mit sehr langen und schmalen Flügeln. Die Flügel waren 2-3 mal so lang wie der Körper. Morgens war der Bobo übersät mit den Überresten der Tiere. Der Regen war wohl nicht ihr Ding. 


Nach der Morgenroutine habe ich dann den Reservekanister in den Tank gekippt. Das ist für eine Person eine Herausforderung, da ich keinen Füllstutzen hatte, sondern nur einen dusseligen Trichter. 


Ich denke aber, dass ich jetzt ohne Reserve hinkommen werde. 




Ich habe dann in Outjo noch mal Proviant gebunkert (eigentlich nur Biltong und Kaffee) und bin dann noch zu einem winzigen Markt gefahren, aber der war dann doch zu unspektakulär. 






Dann machte ich mich auf nach Weavers Rock, meinem heutigen Ziel. 


Nach 65 km hatte ich Otjiwarongo erreicht, das ist der Ort, wo das mit den Hunden passiert ist. Ich bin zu dem Super-Spar gefahren, weil ich wusste, dass die ein kleines Café haben und habe mir da einen Cappuccino gegönnt. 


Der Name Otjiwarongo stammt aus dem Herero und bedeutet „hübsche Stadt“ oder „wo die Rinder fett sind“. Der Ort wurde als Standort für eine Eisenbahnlinie gegründet. Früher gab es hier einen Missionsstation, aber dann kam noch ein Fort der deutschen Schutztruppen dazu. Einen Flugplatz hat die 28.000 Einwohner starke Stadt nicht, lediglich einen Airstrip, das ist eine Piste mit Windsack, auf der kleine Flugzeuge landen und starten können. 


Zufällig kam ich auch an dem Bahnhof vorbei und konnte die treue alte Lokomotive bewundern, die hier noch als Andenken steht. 








Nach weiteren 40 km bog ich in die C 22 ein, die mich dann zum Tor nach Weavers Rock brachte. Von hier aus führte ein Schotter-Pfützen-Sand-Weg im Zickzack und auch bergauf zu meinem Ziel. Ich fuhr im 1. und 2. Gang und der Weg nahm kein Ende. Es war nicht schwer, zu fahren, aber ich dachte immer: was kommt denn jetzt noch?







Aber dann war es geschafft. Der deutsche Besitzer nahm mich in Empfang und dann ging es noch mal bergauf bis zu einem kleinen Plateau, wo einige Stellplätze waren. 






Die Berge sind hier eher selten, von hier aus schaut man schier endlos über Namibia. Bis auf ein paar Vögel ist es sehr still. 

Ein friedlicher Ort. 

Leider etwas zu friedlich. Es herrscht nämlich Stromausfall. Und ohne Strom kein Netz. Und wenn ich in dem Bobo keinen Strom (220V) habe, kann ich auch meine Geräte nicht laden. Strafverschärfend kommt noch dazu, dass es hier nur 3G gibt, kein LTE. 




Aber das Problem löste sich, als 2 Stunden später der Strom zurückkam. 


Die Anlage ist ganz hübsch und relativ groß. Es gibt mehrere Chalets, eine Bar und einen Pool. Etwas weiter oben auf dem Berg ist dann das Camp mit einer Handvoll Plätzen für Zelte oder Camper. 


Das Wetter heute ist durchwachsen, es ist nicht zu heiß und es herrscht auch ein leichter Wind. 


Von meinem Platz aus hat man einen schönen Blick über das Land, dass hier flach bis zum Horizont ist. Aber es ist eine Hochebene, wir sind hier auf 1600 m Höhe. 


Nachmittags habe ich mich dann an den Pool verzogen und offensichtlich Freundschaft mit der Katze des Hauses geschlossen, die friedlich auf meinem Schoß mit mir gechillt hat. 




Was auch noch spannend ist, ist, dass oben neben dem Camp ein Friedhof ist. 







Schon vorne am Eingangsschild konnte man sehen, dass das Anwesen früher mal einem Graf zu Bentheim Tecklenburg Rheda gehört hat. Der liegt hier offensichtlich zusammen mit seiner Familie in seiner letzten Ruhestätte.

Heute Abend rechne ich wieder mit Regen, was nicht ganz so toll ist, weil ich dann alles zu machen muss und es im Bobo schnell warm wird. Aber wir werden sehen!

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