Freitag 8.3.2024 - Kap Alguhas nach Oudtshoorn





Heute hin ich wieder früh aufgestanden (6:30) und habe mich nach Dusche und Frühstück startklar gemacht.


Dann hab ich mich ins Auto geschwungen und mich auf den Weg nach Oudtshoorn gemacht. Der Anfang war ähnlich wie gestern, die Strecke überwiegend geradeaus und sehr gut zu fahren, führte wieder durch endlose abgeerntete Felder. Zwischendurch habe ich zum tanken angehalten, das Benzin ist hier erfreulich billig. 


Weiter, ging es, bis vor mir die Berge auftaucht. Dann fingen die Serpentinen an, und die Landschaft wurde wunderschön. Ich bin durch Schluchten gefahren. Steil bergauf, dann über eine Hochebenen, wo links und rechts die Berge sich erhoben. Bemerkenswert ist auch hier, dass es kaum Verkehr gibt, ich bin vielleicht zwei dreimal überholt worden und habe einmal einen LKW überholt. 


Ansonsten fahre ich hier ruhig durch den sonnigen, ziemlich heißen Tag. Dabei hatte es heute Morgen mit Regen begonnen. Ein leichter Nieselregen, aber der hört dann nach einer halben Stunde auf.








Und weiter geht die Fahrt wieder Bergab. Irgendwann hören die abgeernteten Felder auf und es ist nur noch Savanne links rechts und vor mir. 


Kleine Gewächse und ab und zu mal ein Busch. Kein einziger Baum! Eine seltsame Landschaft, sicherlich nicht so, wie ich mir Afrika vorgestellt habe. Rechts und links ist an der teilweise 40 km geradeaus verlaufenen Straße immer ein mannshoher Zaun, offensichtlich, um irgendwelche Wildtiere davon abzuhalten, auf die Straße zu laufen.










Gegen Mittag ist immer noch sehr wenig Verkehr, dafür gibt es keine Wolken mehr, und die Sonne brennt ziemlich stark. Man sieht oft Anhalter am Wege stehen, die teilweise eine fliehende Geste machen. 


Klar, ich bin auch schon öfters per Autostopp gefahren und habe 

 Verständnis dafür, aber nach dem Bericht über den Mord an einem deutschen Touristen durch einen Anhalter vor 14 Tagen bin ich da nicht so motiviert. 

Ab und zu sieht man auch Polizeiwagen am Straßenrand stehen, was immer die da machen. Hauptsache, die lassen mich unbehelligt durch.










Irgendwann habe ich dann Oudtshoorn erreicht und die Fahrt war wieder sehr genial.

Ausgezeichnete Straßen, kaum Kurven, kaum Verkehr und schönes Wetter. Meine Unterkunft in Oudtshoorn ist fantastisch. 








Es ist eine Anlage, die in einem Garten angelegt ist und mein Apartment hat eine eigene Einfahrt, die direkt in einen überdachten Carport führt. Dahinter ist mein Apartment, ein großes, sehr geschmackvoll eingerichtetes Zimmer mit einem riesigen Bad. Davor eine kleine Terrasse. Highlight ist sicher die Straußenfeder auf dem Kopfkissen des frisch gemachten Bettes. 


Weiter hinten in der Anlage gibt es eine große Bar mit Selbstbedienung und einen recht großen Pool mit entsprechenden Liegen. Im Eingangsbereich zu diesem hinteren Teil steht ein Schild mit der Aufschrift: Paradise Found! Ja, das kommt hin 


Es ist alles nicht billig hier, aber es ist das Geld wert.


Ich habe dann wieder mal getankt (1,25€/l). Bin dann als erstes zu der Straußenfarm gefahren. Das war leider von mir nicht so toll geplant, da es hier nur geführte Touren gibt, und deren Zeitplan kollidiert mit einer bereits gebuchten Führung, die ich danach machen wollte. Also hatte ich erst mal einen Moment Zeit bevor ich dann weiter zu den Cangoo Caves gefahren bin.


An der Höhle erwartete uns ein circa 40-jähriger Guide, der uns freundlich begrüße und dann hervorhob, dass er versuchen würde, langsam und deutlich zu sprechen. 


Das war nach meiner schlechten Erfahrung auf Robben Island natürlich Wasser auf meine Mühlen. Aber er hat sein Versprechen gehalten und wirklich sehr deutlich und in gutem Englisch die Sachen erklärt, die wir da gesehen haben. 


Die Höhle besteht aus sechs Kammern, die teilweise fast 30 m hoch sind, manche aber auch sehr klein. Es war natürlich schwierig auf den engen Treppen von einer Höhle in die andere zu kommen, aber insgesamt war die Luft sehr trocken, so dass das Atmen doch sehr angenehm war. Der Guide führte uns jeweils in einer Höhle und machte erst an das Licht an, was natürlich den Effekt noch verbesserte. 










Es waren beeindruckende Strukturen an den Wänden und an der Decke zu sehen. Vor circa 750.000 Jahren hat hier das San-Volk gelebt. Sie haben hier im Eingangsbereich der Höhle gelebt. Sie sind dort erst durch die Eintreffen Europäer vertrieben worden. Während der Eingang ein Ort zum Leben war, war der Beginn der zweiten Halle ein heiliger Ort. Bilder können nicht einfangen, was man sieht, wenn man so durch diese Höhle geht. Fantastisch! Es hat hier auch Höhlenmalereine gegeben, die aber verwittert und zerstört worden sind. 




Hinter den 600 m, die ich gegangen bin, gibt es noch weitere 800 m, die als Adventure Tour verkauft werden. Hier gibt es Sektionen, durch die man auf allen vieren kriechen muss und auch solche, wo man auf dem Boden robbt. Die Tour ist für Leute bis 120 Kilo zugelassen, von daher hätte ich es machen können, aber ganz so verrückt bin ich doch nicht!

Insgesamt ist die Höhle über 4 km lang. 

Als Ausgleich für die ausgefallene Straußenfarm-Tour bin ich dann no h an einer „normalen“ Straußenfarm vorbeigefahren. Das war auch recht beeindruckend. Von diesen Farmen gibt es hier viele und ich hoffe heute Abend auf ein Straßensteak…










Und Oudtshoorn? Ende der 1860er-Jahre ließ sich keine feine Dame der westlichen Welt ohne einen Hut mit Straußenfeder sehen. Diese Modeerscheinung hielt bis 1914 an – in diesem Zeitraum haben die „Straußenfederbarone“ von Oudtshoorn ihr Vermögen gemacht. Straußenleder ist sehr begehrt (und teuer). An jeder Ecke sind Federn, Eier und luftgetrocknetes Fleisch (Biltong) der Riesenvögel erhältlich. Und natürlich steht auch in jedem Restaurant Straußenfleisch auf der Speisekarte – das im Übrigen wegen des geringen Cholesteringehalts sehr gesund ist. 

Mit über 60.000 Einwohnern ist die Stadt die Bedeutendste in der Gegend. 


Kommentare

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Mittwoch, 10. April 2024 Addis Abeba nach Düsseldorf

Es geht los!!!