Sonntag, 17.3.2024 Fahrt nach Underberg

Gestern Abend haben hier im Hostel noch 2 Leute angefangen, zu trommeln. Das Zentrum des Hostels ist sehr offen und besteht aus einem offenen (überdachten) Gastraum und der Bar. In dem Gastraum sind Sitzgelegenheiten und ein Billard-Tisch. 

Hier fand die Performance statt. 

Trommeln sind nicht so meins, aber das war wirklich mitreißend und mehrere Leute fingen an, zu tanzen. Tolle Stimmung!




Nebenan am großen runden Tisch wurde fleissig gezockt (17&4) und ebenso fleissig gekifft. Läuft!


Später setzte sich dann noch einer der (weißen) Strategen zu mir an den Tisch. Er konnte (Alkohol) kaum noch sprechen und seine Geschichte, die er mir irgendwie erzählen wollte, machte auch wenig Sinn (Cannabis). Schicksale….


Letztendlich war dann die Unterkunft besser als ihr Ruf. Mein Dorm war dann eher ein Privatzimmer, weil ich der einzige Gast war. 


Das wiederum war natürlich komfortabel. Nachts hatte es angefangen zu regnen, und als ich mal raus musste, führte der Weg leider durch ein kurzes Stück im Freien. So wird man natürlich schnell wach. Aber ich bin genauso schnell wieder eingeschlafen und habe dann morgens ein gemütliches Frühstück mit leckeren Ingwerkeksen und Kaffee gehabt. Und mit Spiegel Online, weil es endlich wieder WLAN gab.


Das wirkliche Highlight morgens war aber mein Gang zum Zähneputzen. Denn in dem Waschraum standen drei sehr hübsche junge barbusige Mädchen. Der Tag kann schlechter anfangen.



Hier ein Foto der Mädchen, leider schlecht belichtet!



Und er ging auch ähnlich weiter, weil ich nach circa 20 km abbremsen musste, weil vor mir auf der Straße eine größere Gruppe von Menschen ging. 


Es sah ein wenig nach einer Prozession aus, etwas erstaunt haben mich nur die circa 30 jungen Mädchen, die sich nach mir umdreht und mir dabei ihre ebenfalls nackten Brüste zeigten. Ein schönes Land!


Nicht ganz so schön war das Wetter heute. Es fing wieder an zu regnen, aber es war nur ein leichter Regen, so dass sich der Intervallwischer  nicht lohnte. Der Scheibenwischer macht furchtbaren Lärm, wenn er trocken über die Scheibe kratzt. Dann wurde der Regen stärker und war genau so in der Mitte zwischen Intervallwischen und normalem Scheibenwischer. Ich musste am Anfang auch mehrfach abbiegen, also musste ich Scheibenwischer und Blinker abwechselnd betätigen Und dabei immer den richtigen finden. Nicht einfach, aber die Trefferquote war schon recht hoch.







Das Wetter blieb schlecht. Der Regen wurde mal mehr, mal weniger und dazu kam leider auch noch dichter Nebel. 


Das machte das Fahren wirklich schwierig, weil man teilweise nicht weiter als 70 - 80 m schauen konnte, und wenn man 80 oder 100 fahren will ist das wenig und sehr anstrengend! 


Dazu kam, dass viele Leute auf der Straße gingen und auch sehr viele kleinen Busse, die immer mal wieder mitten auf der Straße anhalten. Auch die anderen Autofahrer schienen eher so typische Sonntagsfahrer zu sein, so machte es mindestens den Eindruck.


Ich kann durch eine längere Baustelle, bei der die Gegenfahrbahn asphaltiert war und meine Fahrbahn eine Schotterstrecke. Ich habe das vielleicht für 1 km mitgemacht, bin dann aber einfach auf die Gegenfahrbahn gegangen, da dort wenig Verkehr war. Im Rückspiegel sah ich dann, dass ich mehrere Follower hatte!








Die Fahrt zog sich endlos. Während am Anfang die Straßen noch okay waren, wurden sie später deutlich schlechter. Es standen auch Warnschilder, die vor Schlaglöchern warnten.


Und so konnte ich heute drei Kerben in meinen Colt schnitzen. Oder sollte ich besser sagen in den Renault? 


Meine erste Heldentat war es, mit ungefähr 70 km/h über einen Drempel zu fliegen. Das hat einen furchtbaren Schlag getan, aber der Renault ist ein bisschen wie Sylvester Stallone: er hat das weggesteckt! 


Meine zweite Heldentat bestand darin, in einer Senke eine riesige Pfütze zu übersehen! Das war eher ein kleiner See und auch da bin ich ungebremst mit 70 durchgefahren. Es war auf einer Art Brücke, und ich meine, links wäre auch eine Frau gegangen. Ich habe deshalb selbst jetzt immer noch ein schlechtes Gewissen. Aber ich bin froh, dass der Wagen halbwegs die Spur gehalten hat. Ein Hohelied auf die französische Autoindustrie!! 


Meine dritte große Gig war das Durchfahren eines wirklich wirklich erwachsenen Schlagloches. Ich habe das echt nicht gesehen und auch hier hat es Einen markerschütternde Schlag gegeben. Ich habe mir später den Wagen angesehen, aber es war nichts zu entdecken. Braver Kwid!


In Kokstad habe ich dann eine kurze Pause gemacht und mir eine Pizza gekauft. Mein Rat an die Leser: kauft nie nie nie eine Pizza in Südafrika! Italienische Pizza 

-Bäcker würden sich entleiben, wenn sie davon wüssten. Furchtbar!






Ich hatte mein Auto auf der Straße geparkt und schon beim Einparken war mir ein selbsternannter Parkwächter behilflich. Er redete mich immer mit Boss an (das haben selbst meine Mitarbeiter die ganzen Jahre nicht getan) und hat natürlich auf ein Trinkgeld gehofft. 


Nachdem mein Auto nach meiner Rückkehr auch immer noch da stand, hat er es auch bekommen. Kokstad ist eine kleine Stadt mit vielen Einkaufsmöglichkeiten und einer großen Mall. Mir ist aufgefallen, dass ich zum Beispiel in kleinen Orten in China mehr Weiße getroffen habe, als hier. Hier bin ich wirklich der einzige Weiße weit und breit!


Von Kokstad aus wurden die Straßen noch schlechter. Man fährt über die Drakensberge, eine riesige, wunderschöne Bergkette und der Pass über den ich fahren musste, war bei 1850 m. 


Ich habe immer versucht, 80 zu fahren, aber oft war das nicht möglich, weil die Schlaglöcher so dicht lagen, dass auch ein ausweichen auf die Gegenfahrbahn keinen Sinn machte. Einmal musste ich auch eine Vollbremsung hinlegen, weil da kein Durchkommen möglich schien. 














Man sieht diese Mistdinger leider erst kurz vorher und hat vielleicht zwei bis zweieinhalb Sekunden Zeit, einen Ausweg zu suchen. Aber auch diese Tour hatte ein Ende und Ich erreichte Unterberg! 


Und ich erreichte das Paradies! Ich habe hier ein kleines Häuschen mit zwei Zimmern und einer großen Terrasse mit Blick auf die Drakensberge und mit Blick (hinter den Wolken) auf Lesotho. Eine tolle Unterkunft und Berry, der Gastgeber ist sehr sehr freundlich!













Underberg ist ein winziger Ort am Fuße der Drakensberge. Für mich ist es eventuell der Ort, an dem ich einen Kurzbesuch in Lesotho machen kann. Lesotho ist ein kleines Königreich und das am höchsten gelegene Land der Erde. König Letsie ist das Oberhaupt über 2,3 Millionen Menschen. Es ist ein homogener Staat und wird überwiegend (99%) von dem Volk der Basotho bewohnt. Das Bergland von Lesotho wurde ca, 25.000 vor Chr. von den San, einem Sammler und Jägervolk besiedelt. Anfang des 19. Jahrhunderts überfiel der Zulu-König Shaka das Land und eine große Armut und Hungersnot folgte. Letztere war so schwer, dass es auch zu Kannibalismus kam. 1966 wurde das Land (zuletzt zu den Briten gehörend) unabhängig. Überwiegend lebt man hier von Landwirtschaft, aber auch Bergbau und einige Diamantminen gibt es hier. Der Weg nach Lesotho ist sehr beschwerlich und mit einem normalen Auto nicht zu machen. Deshalb werde ich morgen an einer Tour teilnehmen und freue mich da auch schon riesig drauf. 




Bis dahin dauert es aber noch. Zu essen gibt es hier in Unterberg leider nichts. Es gibt einen Country Club, der ist nicht weit weg, der macht aber um 6:00 Uhr zu. Also werde ich mir wieder irgendwas mit Nudeln kochen und muss heute auf Original südafrikanische Küche verzichten. Aber mit südafrikanischen Wifi komme ich auf jeden Fall auf meine Kosten! Und waschen konnte ich hier auch. Perfekt!

Kommentare

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Freitag 8.3.2024 - Kap Alguhas nach Oudtshoorn

Mittwoch, 10. April 2024 Addis Abeba nach Düsseldorf

Es geht los!!!