Montag, 11.3.2024 Karoo nach Knysna
Achtung: die Posts von gestern und vorgestern habe ich mit ein paar Fotos versehen!
Nach einer sehr geruhsame Nacht bin ich heute wieder früh aufgestanden und wollte doch noch einen kleinen Versuch starten. Ich bin dann auf die lange Runde gefahren, wohl aber mit der Absicht, nur einen kleinen Teil davon zu absolvieren. Ich bin dann auch höchstens 20 Minuten in den Park hinein gefahren und bis dahin war es recht langweilig.
Ab und zu ein Springbock, ein Strauß und eine kleine Gruppe Zebras. Man wird ja anspruchsvoll! Ich bin dann umgedreht, weil ja auch das Frühstück rief.
Kurz vor dem Park Ausgang kam dann von rechts eine Gruppe Gamsböcke. Das sind die mit den ganz langen Hörnern und die rannten in Köln Galopp über die Straße und dann auch weiter über die Savanne. Es ist sehr beeindruckend, mit welcher Trittsicherheit die Tiere diese hohe Geschwindigkeit halten können.
Ich habe mir noch mal das gute Frühstück im Kamp gegönnt und bin dann losgefahren. Erst noch kurz tanken und dann habe ich mich auf die lLange N12 begeben. Man kann das auch auf der Karte gut sehen, dass die Straße von Beaufort West bevor aus bis out Zaun mit einem Lineal gezeichnet worden ist. Es geht nur geradeaus und geradeaus und geradeaus.
Hinter Oudthoorn verändert sich dann die Landschaft. Wenn ich es richtig sehe, ist es das Swartberggebirge, dass ich dieses mal nicht über-, sondern durchfahre. Es geht durchatemberaubend tiefe Schluchten. Hier ist die Straße natürlich nicht mehr so gerade. Ich muss also meine alten Kurventechniken wieder aktivieren.
Hinter dem Gebirge ändert sich die Landschaft dann wieder, jetzt wird es grün und es gibt auch wieder Bäume. Hier ist die Straße dann auch komplett der Landschaft angepasst und es geht durch Kurven und über Berge. Die Steigungen sind teilweise sehr erwachsen und der kleine Renault gibt sich alle Mühe (der arme Kerl).
Trotzdem kommt an den Steigungen der dritte Gang oft zum Einsatz . In George mache ich dann eine kurze Pause und trinke mir einen Kaffee.
Ich bin jetzt hier auf der Garden Route. Das ist die beliebteste Strecke hier am Westkap, mit den meisten Touristen. Das ist ein Disneyland für europäische und amerikanische Touristen, die hier eine wunderschöne, grüne Landschaft, gute Weine, hervorragende Unterkünfte und leckeres Essen erwarten dürfen.
Der Verkehr wird hier über Kreisverkehre geregelt. Alle 2 km ist einer. Nervig!
Ich habe die Navigation auf MapsMe umgestellt. Bei Google Maps funktionierten die Offlinekarten nicht, bei MapsMe wohl. Und die App zeigt auch die Speedlimits an, das hilft ungemein. Hätte ich auch früher drauf kommen können. Und so schone ich mein knappes Internetvolumen.
Bei Wilderness sehe ich dann zum ersten mal wieder das Meer! Atemberaubend! Breite Strände unter blauem Himmel und tosende Brandung! Wow!
Während ich in den vergangenen Tagen sehr relaxed fahren konnte, weil so gut wie kein Verkehr da war, ist das nun anders.
Der Verkehr ist hier sehr dicht und ab und zu auch ein bisschen nervig.
Die Straßen sind meistens einspurig, aber es gibt immer einen Standstreifen. Mir ist aufgefallen, dass einige Autos, die langsamer fahren, auf diesen Streifen ausweichen und andere vorbei lassen.
Zu den langsamen Autos gehört natürlich auch mein Renault. Wenn man so anderen, schnelleren Fahrzeugen den Vorrang lässt, überholen die einen und schalten dann zum Dank kurz die Warnblinkanlage ein. Woher ich das weiß?
Klar, Renault Kwid, 60 Pferdestärken, 1 l Hubraum!
In Knysna hatte ich Probleme, das Gästehaus zu finden. Ich bin in dem dichten Verkehr zweimal auf- und abgefahren, das hat wirklich nicht viel Spaß gemacht. Aber dann fand ich es durch Zufall hinter einer Einfahrt meine Unterkunft. Es ist ein Guesthouse mit Dorms.
Allerdings habe ich ein Privatzimmer, aber das hat leider keine Klimaanlage. Bei 29° tagsüber war das mutig von mir.
Ich bin gespannt, wie die Nacht wird. Leider ist auch das WLAN nur an der Rezeption verfügbar und nicht auf dem Zimmer.
Doof.
Aber auch da muss ich durch!
Dafür gibt es ein Highlight: ausgerechnet heute Abend findet hier für alle Gäste ein gemeinsames Grillen statt. Ich muss also nur in den Supermarkt laufen und mir etwas Grillgut kaufen. Das ist eine meiner leichtesten Übungen!
Knysna ist ein touristischer Ort, der durch die Zusammenlegung von verschiedenen kleinen Dörfern gebildet wurde. Früher gab es hier einen Hafen, aber mit der Eisenbahn verlor der an Bedeutung. Heute leben hier ca. 50.000 Menschen. Knysna ist Teil der Garden-Route.
Ich wohne hier im Zentrum der Stadt und es sind nur ein paar Schritte bis zu einer Einkaufsmall und bis zu den üblichen Supermärkten. Hier im Zentrum ist relativ viel los und ich finde ein kleines Café, wo ich einen leckeren Eiscafe bekomme…
Könnte alles schlimmer sein! Auffällig ist, dass hier die Gegend schwärzer ist, als die Gegenden, wo ich bisher gewesen bin. Weiße Menschen sind hier doch eher in der Minderheit.
Es gibt hier eine Besonderheit, die ich bisher nicht verstanden habe.
Loadsharing!
Energie ist hier sehr knapp, deshalb wird hier zu bestimmten Uhrzeiten (ich hoffe, ich habe es richtig verstanden) der Strom abgestellt. Es gibt eine App, da kann man sich informieren, wann und für wie lange der Strom abgestellt wird, damit das Stromnetz nicht komplett kollabiert.
Die einzelnen Firmen oder Haushalte versuchen dann, diese Zeit irgendwie zu überbrücken. Bei meiner Unterkunft in Oudtshoorn gab es massiv Solarenergie, aber damit wurden nicht alle Verbraucher versorgt. In meinem Zimmer zum Beispiel funktioniert nur zwei Steckdosen und das Wlan. Die Ausfälle dauern hier zwischen 2 und 6 Stunden, werden aber auch oft in die Nacht gelegt.
Und jetzt warte ich nur noch darauf, dass der Grill fertig wird….
Der Stromausfall ist in meiner Kindheit noch immer präsent.
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