Donnerstag, 21.3.2024 Santa Lucia nach Ballito

Ich hatte eine sehr gute, wenn auch ganz schön warme Nacht. Die Klimaanlage war mir etwas zu laut, also hab ich ohne geschlafen, und das war ganz schön warm. Nach einem kurzen Frühstück habe ich mich von meinem Gastgeber Andre verabschiedet und mich langsam auf den Weg gemacht. Natürlich bin ich wieder an der 20 Minuten Baustelle von gestern hängen geblieben und habe da einige Zeit verbracht.




Danach die Fahrt war erst mal wieder entspannt und habe tatsächlich eine Raststätte gefunden. Da bin ich natürlich sofort raus und habe mir einen Kaffee gekauft. So kann man eine Fahrt natürlich auflockern. Während ich meinen Kaffee trank, meldete sich mein Vermieter aus Durban. Er war sehr freundlich und bot mir an, dass ich auch früher einchecken könnte. Das passt ganz gut, da ich um 10:00 Uhr das Auto zurückgeben muss. Wir haben uns dann geeinigt. Ich freue mich, dass es so reibungslos geht. Erstaunlich finde ich allerdings, dass er für diese Kommunikation 8 WhatsApp Nachrichten brauchte!  Effiziente Kommunikation scheint es hier nicht zu geben.. 


Der letzte Vermieter aus Ballito hat mir sage und schreibe 41 Nachrichten geschickt. Ich denke, damit ist nachvollziehbar, warum ich WhatsApp nicht so wirklich lieb habe! 


Jetzt kommen wir zu einer dunklen Seite! Eigentlich bin ich kein Rassist, aber der hier muss jetzt raus!!


Sensible Gemüter mögen diesen Abschnitt bitte überspringen. Ich kann leider nichts für meine Assoziationen, die kommen einfach so herbei geflogen. Auslöser sind Schilder, die man hier auf der Autobahn und auch auf den Schnellstraßen an jeder Baustelle findet. 

Einmal sind da die Schilder mit der Geschwindigkeitsreduzierung und dann ist da immer ein Schild mit einem freundlichen Bauarbeiter mit Bauhelm und da drunter steht: please don’t kill us!!


Und jetzt kommt es: 1:00 Uhr alter Witz, aus den Zeiten, als man solche Witze nach reißen durfte. Er geht wie folgt: drei Jäger sitzen am Stammtisch und schwadronieren über ihre Jagderfolge. 


Der erste sagt: ich war in Indien und habe Tiger gejagt! Das war sehr spannend! 

Der zweite meint: ich war in Rumänien und wir haben da Bären geschossen. Das war ziemlich gefährlich, aber wir waren sehr erfolgreich!

Der dritte schüttelt betrübt den Kopf. Ich war in Afrika, aber leider haben wir da Schwierigkeiten gehabt, Ziele zu finden. 

Das einzige, was uns vor die Flinte kam, waren Noplies.

Noplies? Die anderen beiden schüttelte den Kopf! Was sind denn Noplies? 

Der Mann antwortete: keine Ahnung, sie laufen vor einem her, werfen  die Arme in der Luft und rufen immer: no please! no please!


Puuuh! Jetzt isser  raus und ich schwöre: ich werde ihn jetzt auch vergessen.


Gegen Mittag erreichte ich mein Ziel. An der Ausfahrt der Autobahn stand irgendwas mit Rockrode und die Straße hatte eine dreistellige Nummer! Böse Erinnerungen an gestern kamen hoch und ich dachte: nicht schon wieder so eine gruselige Straße! Dazu kam, dass die Adresse nicht eindeutig war und Google Maps nicht so genau wusste wo ich hin sollte. 


Umlhali Beach hat mir Google angeboten, Sheffield Beach war die Adresse laut Booking.com. Also was nun? Wenn ich jetzt wieder so eine Straße des Grauens fahren muss und dann stimmt die Adresse nicht? 


Kein attraktiver Gedanke. 


Und die Straße hieß dann auch Club Road und nicht Club Cresent. Shit!

Ich rief den Vermieter an. Es stellte sich aber heraus, dass ich an der richtigen Stelle war. Es war tatsächlich die Club Road und 1 Minute später stand ich vor der Vermieterin.


Es war ein Gästehaus und sie begrüßte mich schon mit den Worten, dass sie mich hätte upgraden müssen, weil durch den starken Regen letzte Nacht mein ursprünglich gebuchtes Zimmer nicht bereit sei. Also musste ich leider in ein größeres Zimmer ziehen. 










Die ganze Anlage ist großartig! Es wirkt eher wie eine Villa mit verschiedenen Räumen einer Gemeinschaftsküche einen gemütlichen Eingangsbereich mit mehreren Sofas und einer kleinen Pool Landschaft Tischen Stühlen und weiteren Sofas. Ich bin in einem Paradies gelandet! In circa 7-800 m gibt es einen Supermarkt und ein paar Restaurants! Besser hätte ich es nicht treffen können!






200 m entfernt ist der Strand aber leider ist es heute sehr bedeckt und  auch wieder sehr windig, so dass an baden oder sonnen nicht zu denken ist.












Es scheint hier irgendeinen Schutz gegen die Haie zu geben, nur vom Baden nachts oder auch in der Dämmerung wird abgeraten, da die Tiere dann wohl sehr aggressiv sind. Auch die Strömungen hier scheinen nicht ohne zu sein. 


Der indische Ozean, man will sie ja alle mal gesehen haben. Oben sind die Villen der sehr reichen (weißen) Leute hier und alle haben eine kleine Treppe runter zum Strand. Übermorgen geht es dann zum Atlantik.










Nach einem kurzen Spaziergang bin ich dann in die Gegend mit den Geschäften und Kneipen gegangen. Generell ist das hier auch eine reiche-Leute-Gegend mit großen Anwesen. 


Schon auf der Hinfahrt hatte ich bemerkt, dass es hier ein Restaurant mit dem Namen „Siggi“ gibt. Grund genug, da doch mal reinzuschauen. 


Es ist ein wenig im Stil eines Biergartens gemacht, wobei ich nur den Außenbereich gesehen habe. Laut Einleitung auf der Speisekarte kommt Siggi aus dem Osten unseres schönen Landes und hat sich hier vor 20 Jahren niedergelassen. 






Leider hat er mir 20 Jahren ein wenig vergessen, wie eine Frankfurter Wurst schmecken sollten und wie man leckeren Kartoffelsalat macht. Denn ich war verrückt genug, mir sowas als kleinen Snack zwischendurch zu bestellen. Es war ziemlich gruselig. 


Noch gruseliger allerdings fand ich ein Schild am Eingang mit der Aufschrift „deutsches Schutzgebiet“. 

Dazu den alten Reichsadler. 

Wow! 

Schnell bezahlen und weg hier! Obwohl: nach dem Witz von eben sollte ich meine Klappe nicht so weit aufreißen. 🧐


Auf dem Weg zurück in meine Unterkunft habe ich dann noch diesen kleinen Freund entdeckt. Es ist eine grüne Bambusotter, und sie scheint nicht freundlich zu sein. 


Wikipedia sagt dazu: Der Biss einer Grünen Bambusotter ist für den Menschen lebensbedrohlich. Todesfälle wurden bereits dokumentiert.


Das Gift leitet die Gerinnung des Blutes ein. Du kleines Mistvieh.


Ich bin dann aber einfach weiter gegangen! 





Damit endet dann wohl meine „Autogeschichte“ Teil 1. Morgen heißt es früh aufstehen und nach Durban fahren. Der Kwid sieht nicht mehr so sauber und hübsch aus, wie am Anfang. Und er wird dann morgen 3.500 km mehr auf der Uhr haben. Und das waren keine einfachen 3500 km. Er ist auf furchtbaren Wegen unterwegs gewesen, musste steile Berge erklimmen und er ist letztlich von mir geschaltet worden. Der Scheibenwischer ist auch öfters zum Einsatz gekommen, als das Wetter es bedingt hätte, aber er ist immer gut zu mir gewesen. 


Um 10 muss ich den Wagen abgeben und dann habe ich noch einen Tag in Durban, bevor ich am Samstag dann nach Namibia fliege. 


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