Donnerstag, 14.3.2024 Addo

Abendgedanken!


Safari!

Cool. Jetzt sitze ich hier auf der Terrasse meines Safari-Zeltes im Addo-Nationalpark. Ich blicke auf einen kleinen Hügel, höre verschiedene Vögel und hinter mir den Kühlschrank. Der ist wichtig, weil Weißwein muss gekühlt sein. 


Und so ein Glas steht vor mir auf dem Tisch um den ersten Abend im Camp einzuläuten. 


Der Himmel ist bewölkt und es ist auch etwas kühl, vielleicht gerade mal 20 Grad. Trotzdem ist es himmlisch, hier zu sitzen und in den Himmel zu schauen. Morgen mache ich mich auf und gehe auf meine Safari. Ich bin gespannt!




Addo ist bekannt für seine Vielfalt und Menge von Tieren, man muss sie halt nur finden. 


Ich hoffe nur, dass der Regen aufhört oder wenigstens weniger wird. Aber jetzt liegt erst mal die Nacht vor mir. Ich habe schon bemerkt, dass Affen im Camp sind. Nicht diese Baboons, sondern kleinere mit grauem Fell. Also muss ich die Zelttüre immer verschlossen halten und auch sonst mit meinem Zeug aufpassen. Noch kann man draußen gut sitzen, aber wie wird es nachher sein? Im Zelt ist es nicht so gemütlich zum sitzen. Jetzt gleich werde ich erst mal kochen. Sieht so aus, als ob es Nudeln mit Thunfisch gibt und einen leckeren Salat. Das ist ok und im nächsten Ort kann ich wieder irgendwo im Restaurant essen. 


Mittlerweile sind die Vögel lauter geworden, ich bin aber nicht sicher, ob das alles Geräusche von Vögeln sind. Ca. 1 m vor meiner Terrasse ist der Elektrozaun, der das Camp, das ja mitten im Nationalpark ist, schützt und abgrenzt. 1 m! Das heißt, dass z.B. ein Elefant leicht mit seinem Rüssel an mein Weinglas käme. Da wäre ich nicht mit einverstanden! 


Das sind alles so Gedanken, die man hat, wenn man hier auf dieser paradiesischen Terrasse sitzt….


Der Salat und die Nudeln sind dann recht schnell in meinem Bauch verschwunden und nach der Küchenarbeit habe ich mir warme Socken und einen Pulli angezogen. Es ist mittlerweile dunkel, draußen zirpt noch allerlei Getier und mir geht‘s gut!


Der Morgen.


Die Nacht war kalt, aber unter der Decke war es ok. Um 6:30 war ich wach und draußen war es bewölkt, aber an einigen Stellen kam die Sonne durch. 


Es gibt hier einen kleinen, dicken Vogel, der außer „Piep“ nox kann. Der ist mir schon gestern aufgefallen, weil er das „Piep“ sehr ausdauernd performed. 


Ein weiterer, dicklicher kleiner Vogel flog auf meinen Tisch. 

Frech.

Aber ich belohnte ihn mit einem kleinen Krümel meines Kuchens. Vielleicht hat er ja Frau und Kinder? 


Die bereitgestellte Karte des Gebietes ist wieder was für Leute mit guten Augen. Ich hoffe mal, dass es unterwegs Hinweisschilder gibt, an denen ich mich orientieren kann und mit deren Hilfe ich auch das Camp wiederfinde. 


Vor dem Vergnügen musste ich noch einen Wachposten passieren. Schon am Eingang wurde ich nach Waffen gefragt, der hier aber schaute extra in meinen Kofferraum. 

Da drin ist aber nur ein Pappkarton mit Saft, Wein und Wasser. So nach dem Motto: der will nicht schießen, der will nur trinken! 


Meine Sorgen waren unbegründet. Die Straßen hier waren um einiges besser, als die in Karoo. Es war feinerer Schotter und weniger Schlaglöcher. Und weniger Staub. Dafür mehr Elefantendung. Man konnte gut fahren. Schilder gab es auch, und zusammen mit der Karte klappte es eigentlich ganz gut. 






Auf den ersten 5-6 km sah ich nichts. Ein Teil von Addo ist mit Büschen bewachsen, da können sich selbst größere Tiere gut verstecken. Ein Teil ist auch wieder Savanne, da sieht man selbst Füchse auf großer Entfernung.


Aber man machte es mir leicht. Das erste Tier, das ich sah, war ein sehr großer Elefantenbulle, der, wenn man nach seinem Geschlechtsteil ging, gerade erst aufgewacht war. Und der sah mich aus 4m Entfernung an. Spannend!

Nur wenig später sah  ich eine kleine Gruppe von Elefanten. Begeistert machte ich meine Bilder, bis ich rechts neben mir (50cm) ein weiteres Exemplar bemerkte. 

Huch!










Ich muss besser aufpassen, denn mein Fenster ist immer offen. 

Hier gibt es viele Warzenschweine?? Ich bin mir bei der Bestimmung der Spezies nicht ganz so sicher. 😁

Sie sind recht klein, aber vor allem die Männer mit den Hauern sehen gefährlich aus. Viele Jungtiere sind auch dabei. 

Kurz darauf erschrecke ich einen Springbock bei irgendwas. Plötzlich bricht er aus einem Gebüsch und jagt mit großen Sätzen davon. 


So, wie ich hier meinen Kopf hin- und herdrehe, komme ich mir vor, wei beim Tennis. Links schauen, rechts schauen, Straße beachten. Und von vorne. Alleine ist das ziemlich anstrengend und die Tagesgäste, die auf den Expeditionswagen weit oben sitzen, haben es leichter. 










Mit dem Elefantendung kommen auch die riesigen Dung-Käfer. Überall sind Schilder, dass man die nicht überfahren soll, weil sie wichtig für die Umwelt sind. Aus dem gleichen Grund soll man auch nicht über den Dung fahren, weil da immer welche drin sind. Es ist sehr faszinierend, zu beobachten, wie die Tiere absolut ebenmäßige Kugeln formen, die 8x so groß sind, wie sie selber. Und wie sie die dann nach Hause bringen.

Manchmal sieht man 2 Käfer, die so eine Kugel rollen. Ist das Teamwork? Kampf? Sex? Who knows?














Manchmal sehe ich etwas aus dem Augenwinkel. Dann heißt es: anhalten, Rückwärtsgang rein, zurücksetzen. 

Manchmal ist es ein Flop, manchmal ein unspannendes Tier. Dann heißt es frei nach GNTM (Heidi Klum): ich habe heute kein Foto für dich!


An einem Wasserloch ist Hochbetrieb. 7-8 Autos stehen da und beobachten eine größere Gruppe von Elefanten, die sich im Schlamm suhlen. 










Aber das  war nichts gegen die Herde, die mir auf der Straße etwas später entgegenkam. Eine ältere, große Kuh vorneweg, dann dahinter 2 kleinere Kühe, dahinter dann ein Pulk von jungen Kühen mit mehreren Babys. 

Alle Touristen hatten die Motoren abgestellt und es war gespenstisch, wie diese Kolosse völlig lautlos vorbeigingen.

Sehr beeindruckend! 


Was gab es noch? Springböcke, Warzenschweine, Schildkröten, Füchse, noch mehr Elefanten. 














Und viele Zebras. Das sieht ja immer so aus, als ob die auf dem Kopf einen Irokesen haben. Sehr cool!

Ich habe mal gelesen, dass diese Tiere sehr gefährlich sind. Deshalb konnten sie nie domestiziert werden. Sie schlagen aus, aber wenn es hart auf hart kommt beißen sie zu. Und sie haben ein sehr kräftiges Gebiss. Und sie haben die unangenehme Eigenart, den Biss nicht zu lockern. Wie ein Kampfhund! Löwen gehen wohl nicht an ein gesundes Zebra dran! 

Ich auch nicht. 














Toll war auch das Straußenpärchen mit den Jungen. Die liefen über die Straße und die Alten beobachteten sehr genau, was die Kleinen und die Autofahrer machten. 

Ganz schön groß, so ein Strauß.

Und ziemlich klein, so ein Baby!


Danach bin ich erst mal ins Camp, duschen. Das hatte ich heute früh ausgelassen,weil ich loswollte.

Die Sanitärräume sind: na ja.


Die Toiletten sind sehr grenzwertig. Nun ja, man kann von den wilden Tieren nicht erwarten, dass sie damit vernünftig umgehen. Das waren doch wilde Tiere und keine Menschen? Oder? ODER?


Die Duschen sind nicht vil besser. Allerdings ist das Wasser schön warm und der Strahl kräftig. Wenigstens etwas. Das reicht aber nicht, meine Füße sauber zu kriegen. 

Die Sandalen, die ich trage, sind ca. 1 Jahr alt. Aber die Sohle färbt immer noch ab und so ist unter meinen Füßen alles schwarz. Das geht nach 4-5 Wochen täglich duschen weg. Das weiß ich vom letzten Jahr.


Aber so kann man mich leicht von den Einheimischen unterscheiden: dunkelhäutige Menschen haben immer hellere Handinnenflächen und Fußsohlen…


Highlight ist aber auch mein neues Shampoo. Ich habe meines leider irgendwo stehen gelassen und mir gestern in Knysna neues gekauft. Wichtigstes Merkmal: kleines Gebinde, damit es flugzeugtauglich ist. 


Und so habe ich mir irgendein sündhaft teures Spezialzeug gekauft.

Es ist sehr sehr türkisfarben und das nicht nur in der Hand, wenn man es auftragen will, sondern auch auf dem Kopf. Ich habe es an meiner Brustbehaarung gecheckt: furchtbar! 

Allerdings lässt es sich rauswaschen, also keine grünen Haare für mich!

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