Dienstag, 12. März 2024 Knysna



Gestern war hier noch ein lustiger Abend. Auf dem Programm des Hostels stand gemeinsames Grillen. Das war natürlich für mich ein Sechser im Lotto, da dieses Vergnügen für einen alleine nicht so leicht zu realisieren ist.  






Aber hier musste ich mir nur etwas Fleisch besorgen und der Rest wurde hier entsprechend vorbereitet. Der Grillmeister war ein begeisterter Hobbykoch, der aber schon ziemlich nah am Profi war. 


Er bereitete ein afrikanisches Gericht zu, mit Lamm, Kartoffeln, Pilzen und verschiedenen Gemüsen und ganz vielen Kräutern. Das Ganze wurde in einen Gusstopf gepackt, auch auf den Grill gestellt und köchelte da zweieinhalb Stunden vor sich hin. 


Serviert wurde es auf Basmatireis. Ich habe nur ein bisschen davon probiert, aber es war sehr würzig und lecker. Dann aber habe ich mich meinen Fleischbergen zugewandt. 


Ich hatte mir drei kleine Koteletts (wirklich klein) gekauft und eine Bratwurst. Gemeinsam mit mir war eine lustige Truppe, die sich, glaube ich, bis auf zwei Leute, wie sich herausstellte, aus Deutschen zusammensetzte. Ein Mädchen war aus dem Schweiz. 


Wir haben uns angeregt unterhalten, weil das Feuer, das hier gemacht worden ist eine Zeit lang brauchte, bis brauchbare Kohle entstanden war. Und dann ging es los. 


Meine Stücke fanden Platz und jetzt war Zeit, ein Bier zu trinken und weiter zu quatschen. Der Grillmeister hatte natürlich gemerkt, dass viele Deutsche da waren und wollte für uns deutsche Musik auflegen. Und was hat er da in seiner Sammlung? Ramstein! Und so hatten wir einen netten Abend bei Essen, lauter Musik und ein paar Bier. Wirklich nett.


Die Nacht war okay, obwohl mir abends auffiel, dass es nicht nur keine Klimaanlage gab, sondern auch keinen Ventilator. Ich habe dann den ersten Teil der Nacht auf der Bettdecke zugebracht und erst spät wurde es etwas kühler. 


Morgens wurde es dann wieder etwas wärmer und dann kam wohl auch die einzige Mücke, die es hier gab, zu mir. Aber sie hat mir nichts getan, sie ist nur 6-7 mal an meinem Ohr vorbeigeflogen. 


Nachdem ich geruhsam gefrühstückt hatte, machte ich mich dann auf, die Stadt zu erkunden. Ich wohne hier ziemlich mitten im Zentrum, so dass ich nur ein paar Schritte gehen musste bis zu den Einkaufsmalls und den anderen Geschäften. 





Schnell fand ich auch einen Busbahnhof und einen kleinen Markt. Dann lief ich ihr zufällig an einer Galerie vorbei. Sie ist hier in einem historischen Haus untergebracht und die Besichtigung war möglich. Es war eine wirklich tolle Sammlung zeitgenössischer Kunst, vor allem Gemälde und Plastiken. 









Da waren sehr viele kreative Stücke drunter und ich war da bestimmt eine Dreiviertelstunde drin. Ich habe hinterher dem Kurator ein positives Feedback gegeben. 

Knysna liegt am Knysna River und am Meer. Es gibt hier eine große Bucht und zwei Inseln und natürlich Unmengen von Yachten. Es sind entweder schnelle Motoryachten oder Katamarane Monohulls sieht man so gut wie gar nicht. 






Leider war das gesamte Hafengebiet  gesperrt so dass man da nicht hinein konnte. Die Waterfront hier ist auch so ein touristischer Hotspot, mit vielen Rundfahrten, Restaurants und Boutiquen.


Über eine Brücke ging ich dann nach Thesen Island. Das ist ein Reichen-Ghetto mit hübschen Häuschen (oft mit Meerblick) für die oberen xxxx.

Bei einem Makler konnte ich sehen, dass hier eine Villa mit 3 Schlafzimmern für umgerechnet 500.000€ erhältlich ist. Wenn ich bedenke, dass eine Wohnung bei uns im Haus in Düsseldorf 900.000€ kosten soll…


Nächstes Ziel war ein Motorrad-Museum. Wie ich später erfuhr, handelt es sich um eine sehr ausgebreiteten private Sammlung von Motorrädern aller Fabrikate und aller Baujahre. 








Da sind Touren-Maschinen dabei, Rennmaschinen, One-off Maschinen (von denen nur ein Exemplar gebaut worden ist) und Rekordfahrzeuge. 


Eine sehr interessante Ausstellung und ein sehr enthusiastischer Ausstellungsaufpasser, der mir viel über einige Maschinen erzählt hat. 

Hier stand unter anderem eine Hochgeschwindigkeitsmaschine, mit der man die Rekorde vorbereitet hat, die dann hinterher mit Raketenmaschinen ausgeführt wurden. Die Maschine hier war nur zu Testzwecken gebaut worden, um das Verhalten der Reifen bei diesen extremen Geschwindigkeiten zu testen. Beeindruckend!

Ein sehr sympathischer Spinner! 


Ich habe dann erst mal eine kurze Pause im Hostel gemacht. Als ich mir einen Kaffee zubereitet hatte, kamen 2 der Mädchen von gestern zu mir. Mit einem formvollendeten: „es war schön, dich kennengelernt zu haben“ verabschiedeten sich die 2.

Da habe ich mich sehr drüber gefreut.

Ich bin dann noch zum Strand gefahren.








Der nächste Strand (Brenton on Sea) ist ca. 10 km entfernt und mit dem Wagen war ich schnell da. Heute war nicht so das Kaiserwetter, es war sehr bewölkt und vielleicht 24°. Aber damit kann man leben und so fand ich einen sehr leeren Strand und eine rauschende See. Und dann habe ich eine gute Stunde im Sand liegend mit guter Musik auf den Ohren die Seele baumeln lassen. Der Sand hier ist sehr fein und der Strand sehr sehr breit und endlos lang. Eine tolle Kulisse!


Die Rückfahrt war dann ein wenig spannend. Ich hatte nicht drauf geachtet, aber der Tank war ziemlich leer. Die Anzeige zeigte noch 2 Balken (von 5), aber gleich 2 Kontrollleuchten wiesen mich auf meinen bald leeren Tank hin. Der (französische) Bordcomputer mutmaßte noch 200 Restkilometer. Ich habe aber lieber auf die Warnleuchten bin schnell zur nächsten Tanke gefahren. Sprit kostet hier erfreuliche 1,20€. Aber durch das günstige Umtauschverhältnis ist es hier generell recht günstig für uns. 


Und sonst? Das Autofahren ist Routine geworden. Links fahren ist kein Problem und der Scheibenwischer kommt höchstens 1x pro Tag zum Einsatz. Das Schalten ist ok, vielleicht 2-3 Fehlversuche, wobei es höchst selten zu Geräuschen führt. Das erinnert mich an etwas, was mein Fahrlehrer beim Bund (LKW-Führerschein) zu mir sagte: du schaltest, wie ein Soldat spricht: laut und deutlich! Aber das ist echt besser geworden! 

Kommentare

  1. Ich liebe auch die kleinen Überraschungen auf der Reise. Überraschungen, die nicht geplant sind, machen immer glücklich.

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