4.3.2024 Von Frankfurt nach Kapstadt
Es hat wieder geklappt! Das Handgepäck wurde nicht kontrolliert und so gelangte ich mit meinem kleinen Rucksack an Bord.
Auf das Premium - Ticket habe ich verzichtet, die paar Stunden achaffe ich vielleicht auch so. Morgen früh werde ich es wissen. Wir starten um 22 Uhr und kommen morgen Vormittag an. Ich habe einen Gangplatz und kann von hier aus gut zusehen, wie die Leute, die vorne eingestiegen sind, sich zu den hinteren Plätzen durchdrängeln. Und umgekehrt. Auf dem Ticket stand zwar extra, wo man einsteigen sollte, aber…..egal.
Als die Durchsage „Boarding completed“ kam, sah ich mich um und entdeckte hinter mir eine Lücke. Da waren 2 Plätze nebeneinander frei. Ich schnappte mein Zeug und wechselte den Platz. So konnte ich mich während des 12 - stündigen Fluges wenigstens ein wenig bewegen und zwischendurch sogar fast 1 1/2 Stunden lang schlafen.
Und im Bordkino „Oppenheimer“ schauen. Für das über 500€ teure Ticket gab es sogar ein Abendessen und ein Frühstück! Und um kurz vor 11 landeten wir dann. Ich war in Afrika!
Leider dauerte das Unboarding ewig, aber ich war froh, wenigstens mal stehen zu können.
Dann kam die übliche Startprozedur: Geld am Automaten ziehen, eine Sim kaufen und dann herausfinden, wie ich ins Guesthouse komme.
Zum Glück ist hier eine definierte pick-up-Area, wo die UBER-Fahrer ihre Gäste einsammeln. Ein Taxifahrer sprach mich an: er würde die gleichen Preise machen, wie Uber. Ich zeigte ihm den Preis von Uber-Go (das ist das kleinste Auto). DEN Preis konnte er offensichtlich nicht, aber er brachte mich trotzdem zu der Abholstelle (ungefragt). Sehr freundlich!
Nach 4-5 Minuten war mein Uber auch da und 20 Minuten später war ich in Seapoint, meinem Stadtteil. Direkt am Flughafen kamen wir an einem sehr großen Township vorbei. Das erinnerte mich an ein Slum am Flughafen von Mumbai. Armut sieht überall gleich aus. Wir fuhren auch durch Straßen, wo Menschen an den Häusern primitive Zeltkonstruktionen gebaut hatten. In Kalkutta hatte ich sowas auch schon gesehen.
Seapoint ist ruhiger. Hier wurde ich von einer sehr liebenswerten Wirtin empfangen, die mir mein geräumiges und nettes Appartement zeigte. Sie meinte, bis 23:00 Uhr sei die Gegend sicher.
Gute Nachrichten. So lange habe ich nicht vor, rumzulaufen.
Hier im Viertel laufen viele Obdachlose herum und betteln natürlich gerne mich an. Aber sie sind harmlos.
Es gibt auch viele schwarze Menschen hier. Ich betone das, weil es mehr sind, als in Deutschland.
Kein Wunder?
Na ja, die Mehrzahl hier scheint aber weiß zu sein.
Im nahegelegenen Supermarkt habe ich mir Obst und kleine Cookies zum Frühstück besorgt, einen Wasserkocher und sogar Kaffee gibt es in meiner Unterkunft. Und eine kleine Portion Biltong habe ich mir gegönnt. Keine Ahnung, was das ist, aber wahrscheinlich irgendein Dörrfleisch. Und sehr sehr lecker!
Leider fing es dann an, zu regnen. Und leider auch so stark, dass man nicht viel machen konnte.
Also erst mal einen leckeren Kaffee in einem hübschen Café gekauft. Dann meine Einkaufs-Beute nach Hause gebracht und 10 Minuten auf dem Bett gelegen. Aber schlafen wollte ich jetzt auch nicht. Der Regen ließ etwas nach und ich machte mich auf den Weg zur Waterfront.
Das sollte ein nettes Viertel am Hafen sein, und war irgendwas zwischen „nettes Viertel“ und „Disneyland“. Auf den Weg dahin kam ich wieder an vielen Obdachlosen vorbei, zu 90% mit dunkler Hautfarbe. Also ein krasses Gegenstück zu der Farbverteilung bei den „normalen“ Leuten. An der Waterfront war aber die Hautfarbe zu 95% hell. Das andere waren Bedienstete in den Shops und Kneipen.
Rassengleichheit scheint hier nicht zu existieren.
Vor der Küste liegt eine kleine Gefängnisinsel: Robben Island. Immer, wenn es irgendwas zu tun gibt, wo ein Boot mit im Spiel ist, bin ich dabei. Also habe ich mir ein Ticket für Mittwoch gekauft.
Hier an der Waterfront gibt es jede Menge Angebote mit Motor- und Segelbooten oder auch Hubschrauberflüge. Und natürlich Shops und Restaurants ohne Ende. Und dabei die Hafenatmosphäre mit teilweise bemerkenswerten Schiffen.
13 Kilometer habe ich heute auf dem Tacho und entsprechend kaputt bin ich. In der Nacht konnte ich vielleicht eine und eine halbe Stunde schlafen, ansonsten bin ich seit 6 Uhr früh gestern morgen auf den Beinen. Ich denke, ich werde heute Nacht gut schlafen…
Sehr entspannt
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